Rezension zu „Welch trügerisches Glück“ von Chloe Gong
Meine Bewertung:

Details:
Titel: Welch trügerisches Glück
Originaltitel: Foul Lady Fortune
Reihe: Foul Lady Fortune; Band 1
Autorin: Chloe Gong
Übersetzung: Carolin Moser
Verlag: Lago
Seiten: 560
Kauflink: Amazon; Chest of Fandoms
Preis: 20,00 € (D) Gebunden; 15,99 € (D) E-Book
Die auf den Bildern dargestellte Version ist eine Exklusivausgabe der Chest of Fandoms.
Klappentext:
Shanghai im Jahr 1931, die Bühne ist bereitet für ein neues Jahrzehnt voller Intrigen.
Vor vier Jahren ist Rosalind von den Toten zurückgekehrt, aber das Experiment, dem sie ihr Leben zu verdanken hat, verlangt seinen Tribut. Jetzt strebt sie als Assassinin verzweifelt nach Wiedergutmachung.
Codename: Fortuna.
Doch als die kaiserliche japanische Armee ihren Invasionsmarsch beginnt und Terroranschläge die Stadt erschüttern, droht ihre Mission zu scheitern. Rosalinds neuer Auftrag lautet, die gegnerischen Reihen zu infiltrieren, bevor noch mehr Menschen sterben. Die beste Möglichkeit, das zu erreichen: Sie muss sich als Frau des nationalistischen Spions und Playboys Orion ausgeben. Aber Orion hat seine eigenen Pläne und Rosalind Geheimnisse, die sie lieber für sich behalten möchte. Das Spiel beginnt.

Meine Meinung:
Rosalind ist nach einem Experiment von den Toten zurückgekehrt. Nun kann sie nicht mehr schlafen und jede Wunde heilt sofort. Um ihre Fähigkeiten zu nutzen, arbeitet sie als Assassinin für Shanghai. Als die japanische Armee einen Invasionsmarsch beginnt, gibt es mehrere Terroranschläge, welche damit in Verbindung zu stehen scheinen. Rosalind gibt sich als die Frau des nationalistischen Spions Orion aus, um die gegnerischen Reihen zu infiltrieren. Ein Spiel aus Intrigen und Verrat beginnt.
Ich habe zuletzt von der Autorin die These Violent Delights-Reihe gelesen und diese hat mir trotz einiger Kleinigkeiten ziemlich gut gefallen. Da war es nur klar, dass ich auch das Spin-off lesen würde. Leider war dieses eine Enttäuschung auf ganzer Linie!
Die Autorin hat sich in diesem Buch eine Menge vorgenommen: Zwei Spione, die Nähe vortäuschen, sich dabei aber gegenseitig ausstechen wollen; dazu die historischen politischen Gegebenheiten, fantastische Elemente und das Ganze ist, so wie die erste Dilogie auch, eine Neuerzählung eines Dramas von Shakespeare. Leider konnte mich am Ende keines dieser Elemente wirklich überzeugen!

Als besonders störend habe ich empfunden, wie unwichtig das historische Setting und insbesondere die politische Dimension hier waren. Im ersten Buch der vorherigen Dilogie habe ich diese Aspekte als sehr bereichernd empfunden und auch wenn dies im zweiten Buch abnahm, schien es hier völlig unwichtig zu sein. Insbesondere die politischen Ansichten der Charaktere hatten hier keine Konsequenzen, obwohl sie immer wieder besonders betont wurden. Traurig fand ich auch, dass Rosalind in dieser Hinsicht keine wirkliche eigene Meinung zu haben schien. Dies sollte vermutlich eine bessere Identifizierung für Lesende leichter machen, bei mir sorgte es aber eher dafür, dass sie als Charakter unglaubwürdig wurde. Sie arbeitete als Assassinin und ging große Risiken ein, ohne wirklich hinter etwas zu stehen.
In der Geschichte gab es für meinen Geschmack viel zu viele billige Plotttwists. Diese kamen meist entweder völlig aus dem Nichts oder sie waren so einfach vorherzusehen, dass keine Überraschung aufkam.
Normalerweise würde ich bei solch einer Reihe nicht weiterlesen, da jedoch der zweite Band und die Novellensammlung bereits in meinem Regal stehen, werde ich die Reihe wohl noch zu Ende bringen.

Fazit:
Leider kann „Welch trügerisches Glück“ nicht mit der vorherigen Dilogie der Autorin mithalten. Hier wurde zu viel versucht und im Gesamtbild schaffte es einfach kein Element wirklich zu überzeugen.