Cover Verlorene Städte von Anne Herzel
Abenteuer Fantasy Urban Fantasy

Verlorene Städte

Rezension zu „Verlorene Städte“ von Anne Herzel

Meine Bewertung:
3 1/2 Sterne von 5

Details:
Titel: Verlorene Städte
Reihe: Lichter unter London; Band 1 von 2
Autorin: Anne Herzel
Verlag: Cross Cult
Seiten: 352
Kauflink: Amazon
Preis: 18,00 € (D) Taschenbuch; 10,99 € (D) E-Book

Klappentext:

Der Höllenschlund unter London, genannt die Katakomben: ein in den 90er Jahren entdecktes Höhlensystem jenseits der U-Bahn-Tunnel, das Tausende Meter in die Tiefe reicht. Seinen Grund hat man bis heute nicht gefunden.
Maeve O’Sullivan studiert an der University of Dublin und verfolgt das Ziel, zu einem Mudlark zu werden: einem eingefleischten Tiefenschürfer, der nach Schätzen in den Gewölben sucht. Angestachelt durch eine Wette steigt sie in die Tunnel hinab … verirrt sich jedoch. In dem Versuch, an die Oberfläche zurückzukehren, gelangt sie immer tiefer in dieses Netzwerk verworrener Korridore, bevölkert von grotesken Wesen wie heimtückischen Schlingpflanzen und wandernden Steinen.
Dort begegnet sie dem rätselhaften Blaise. Er rettet sie vor dem sogenannten Wächter, einer Kreatur, die selbst die Mudlarks fürchten. Maeve wird von diesem mit einem Zeichen belegt, das sie zu einem Leben in der Tiefe verdammt – ohne die Möglichkeit, die Katakomben je wieder zu verlassen.
Gemeinsam mit Blaise beginnt sie eine Reise in die Tiefe, mit dem Ziel, am Grund der Unterwelt eine Heilung zu finden.

Klappentext Verlorene Städte
Meine Meinung:

Maeve studiert an der University of Dublin mit dem Ziel, Tiefenschürferin im Untergrund Londons zu werden. Dieses Höhlensystem wurde in den 90er Jahren entdeckt und seitdem wagen sich mutige Menschen, sogenannte Mudlarks, hinab und bringen wertvolle Schätze mit hinauf. In ihren Semesterferien wagt sich Maeve hinab in die Tunnel und verirrt sich. Zwischen gefährlichen Pflanzen und seltsamen Wesen wird sie von einem Monster angegriffen, das sie zeichnet. Auch wenn der rätselhafte Blaise sie rettet, kann sie nicht wieder an die Oberfläche zurückkehren. Nur eine Reise noch tiefer in die Katakomben kann ihr vielleicht helfen, ihren Fluch zu brechen.

Selten habe ich so ein spannendes und kreatives Setting in Büchern gefunden, wie den Untergrund Londons hier. Dieser ist eingeteilt in mehrere Ebenen, welche sich komplett voneinander unterscheiden. Es war so interessant, Maeve zu folgen, die verschiedenen Bereiche kennenzulernen und die Wesen darin zu sehen. Jede Ebene fühlte sich dabei lebendig und echt an – zugleich wundersam und auch ein bisschen gruselig. Ich selbst würde diese Katakomben nicht gerne besuchen wollen (das wäre mir viel zu gefährlich!) aber mit Maeve und Blaise zusammen, war es definitiv ein Erlebnis.

Farbiger Buchschnitt Verlorene Städte

Die Geschichte war insgesamt kurzweilig und spannend. Es gibt zwar auch ruhige Momente für die Charaktere zum Reflektieren, meist kommt man aber wenig zur Ruhe. Und das hat mir hier auch gut gefallen. An manchen Stellen hatte ich im Nachgang trotzdem das Gefühl, dass der Plot ein wenig auf der Stelle getreten ist. Beim Lesen ist mir dies aber nie aufgefallen, weil ich so in die Geschichte versunken war und viele Szenen so spannend waren.

Leider konnten mich jedoch nicht alle Punkte zu überzeugen. Insbesondere mit den Charakteren bin ich nur bedingt warm geworden. Auch wenn ich Maeve schon mochte und ich die nonbinäre Repräsentation richtig gut fand, blieben viele der anderen Charaktere für mich eher blass. Insbesondere die Nebencharaktere der Gegenseite fühlten sich zum Teil sehr nach comichaften Bösewichten an, während sich die Beziehung zu guten Charakteren viel zu schnell entwickelte. Dadurch wirkten diese Nebencharaktere für mich etwas flach.

Bei Maeve hat mich insbesondere gestört, dass andere Charaktere sie immer wieder auf ihre Probleme oder Traumata stoßen. Dies geschieht, ohne dass die anderen Charaktere davon wissen, aber trotzdem so gezielt, dass es sich völlig unnatürlich anfühlte. Ich hätte mir hier gewünscht, dass die Verarbeitung dieser Themen etwas natürlicher aufgekommen wäre.

Zuletzt gab es immer wieder Kleinigkeiten, die nicht stimmig oder sogar unlogisch waren. Zu Beginn wurde etwa nicht gut darauf geachtet, wann Maeve in der Dunkelheit wie viel hätte sehen können. Dies sind Kleinigkeiten, die im Gesamtbild nicht viel ausmachen, sich hier jedoch für meinen Geschmack etwas zu sehr gehäuft haben.

Kapitelzierde Verlorene Städte
Fazit:

„Verlorene Städte“ ist eine spannende Geschichte, die mich definitiv packen konnte und die eines der kreativsten Settings hatte, die ich in letzter Zeit gesehen habe. Dennoch hatte ich leider insbesondere mit den Nebencharakteren und der Unnatürlichkeit bei der Behandlung einiger Themen so meine Probleme.

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1 Kommentar

  1. […] Dies ist der zweite Band einer Dilogie. Meine Rezension enthält Spoiler zum ersten Teil.Hier geht es zu meiner Rezension zu „Verlorene Städte“ (Band 1). […]

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