Rezension zu „The Undertaking of Hart and Mercy” von Megan Bannen
“The Undertaking of Hart and Mercy” ist derzeit nicht in deutscher Übersetzung erhältlich. Sollte sich dies ändern werde ich die Rezension entsprechend anpassen.
Meine Bewertung:

Details:
Titel: The Undertaking of Hart and Mercy
Reihe: Hart and Mercy; Band 1
Autorin: Megan Bannen
Verlag: Orbit
Seiten: 426
Kauflink: Amazon
Preis: 11,21 € Taschenbuch; 4,99 € E-Book
Die auf den Bildern dargestellte Edition ist eine Sonderausgabe der Fairyloot Adult Box. Sie ist in dieser Form nicht mehr im Handel erhältlich.
Klappentext:
Hart is a marshal, tasked with patrolling the magical wilds of Tanria. It’s an unforgiving job, and he’s got nothing but time to ponder his loneliness.
Mercy never has a moment to herself. She’s been single-handedly keeping Birdsall & Son Undertakers afloat in defiance of sullen jerks like Hart-ache Hart, the man with a knack for showing up right when her patience is thinnest.
After yet another run-in with Merciless Mercy, Hart finds himself penning a letter addressed simply to “A Friend”. Much to his surprise, he receives an anonymous reply, and a tentative friendship is born. Little does Hart know he’s baring his soul to the person who infuriates him most. . .

Meine Meinung:
Hart ist ein Soldat, der regelmäßig in der gefährlichen, magischen Welt, Tanria, patrouilliert, um dort Monster zu töten und Leichen zu bergen. Obwohl er lieber zu einem anderen Bestattungsunternehmen gehen würde, muss er viele davon zu Birdsall & Son bringen – dem Bestattungsunternehmen, in welchem Mercy arbeitet. Die Person, die ihn am meisten nervt.
Mercy selbst hält das Familienunternehmen gerade so über Wasser, doch es wird immer enger. Ihre Familie will nur ihr Bestes, doch sie fühlt sich manchmal von ihnen eingeengt.
Als Hart sich einmal besonders einsam fühlt, schreibt er einen anonymen Brief, der durch Zufall bei Mercy landet. Ohne es zu ahnen, schreiben sich die beiden Feinde gegenseitig Briefe.
Ich habe den Anfang dieses Buches geliebt. Dies ist eine cozy Fantasygeschichte, aber dennoch geht es um ein Bestattungsunternehmen und es werden immer wieder verwesende Leichen beschrieben. Die Welt ist halbwegs modern, es gibt Radios und etwas, das wie eine frühe Form des Autos wirkt, aber gleichzeitig ist die Wildnis Tanria ein Ort, an dem noch mit Schwertern gekämpft werden muss. Ich fand diese Kontraste großartig.
Auch gefallen haben mir die beiden Protagonisten. Hart ist eher in sich gekehrt, fühlt sich für vieles verantwortlich und stößt alle von sich. Dagegen ist Mercy freundlich und leidenschaftlich, was ihre Arbeit angeht. Beide mochte ich gerne und ich habe mich daher darauf gefreut, diese Geschichte zu erleben.

Leider hielt das nicht so lange an. Schon früh hat mich gestört, dass zwar wichtige Konzepte der Welt erklärt wurden, aber darüber hinaus alles offen blieb. Ich habe immer noch keine Ahnung, wie ein Equimare aussieht oder was das Besondere an einem autoduck ist. So hatte die Welt zwar viel Potenzial, blieb dabei aber leider eher blass.
Das Buch ist eine Neuerzählung des Films „E-Mail für dich“, den ich selbst zwar nicht kannte, aber aus anderen Rezensionen habe ich entnommen, dass das Buch sich recht eng am Original orientiert. Wer den Film also kennt, müsste potenziell mit wenig Überraschungen im Plot rechnen – allerdings fand ich diesen auch so ein wenig vorhersehbar.
Insbesondere der Mittelteil war leider teils eher langweilig und eben vorhersehbar. An einigen Stellen gab es auch Konflikte, die ich einfach nicht nachvollziehen konnte. Es wirkte, als ob die Charaktere streiten, damit etwas passiert und nicht, weil sich dies logisch aus der Handlung ergab.
Etwas schade fand ich auch, dass alle Nebencharaktere sich sehr ähnlich verhalten haben. Diese waren entweder lieb, nett und ein wenig quirky oder absolut offensichtlich böse. So fiel es mir auch lange schwer, die Nebencharaktere auseinander zu halten.
Insgesamt wollte ich dieses Buch wirklich lieben, aber am Ende ergab sich für mich einfach kein stimmiges Ganzes.

Fazit:
„The Undertaking of Hart and Mercy” ist eine cozy Fantasygeschichte voller Kontraste und voller Potenzial. Leider zieht sich gerade der Mittelteil und die Handlung ist eher vorhersehbar. Es gibt wenig Überraschungen bei den Nebencharakteren und das Worldbuilding bleibt eher blass.