Cover "The boy who steals houses": Das Cover ist in blau und gelb Tönen gehalten. Die Sillhouette eines sitzenden Jungen hält einen Schlüssel in der Hand. Der Titel ist kreativ in die Sillhouette geschrieben
Jugendbuch Romance Zeitgenössisch

The Boy Who Steals Houses – The Girl Who Steals His Heart

Rezension zu “The Boy Who Steals Houses – The Girl Who Steals His Heart” von C.G. Drews

Meine Bewertung:
3 1/2 Sterne von 5

Details:
Titel: The Boy Who Steals Houses – The Girl Who Steals His Heart
Originaltitel: The Boy Who Steals Houses – The Girl Who Steals His Heart
Reihe: The Boy Who Steals Houses Band 1
Autorin: C.G. Drews
Übersetzung: Britta Keil
Verlag: Fischer Sauerländer
Seiten: 370
Kauflink: Amazon
Preis: 17,00 € (D) Hardcover; 14,99 € (D) E-Book

Klappentext:

Sam ist erst fünfzehn, aber er muss selbst sehen, woher er etwas zu essen bekommt, wo er die Nacht verbringen und wie er seinen älteren autistischen Bruder beschützen kann. Sam steigt in verwaiste Häuser ein, lebt dort so lange wie möglich und macht, was er findet, zu Kleingeld, das er mit seinem Bruder teilt.  Eines Tages kommen Besitzer, eine Familie mit sieben Kindern, früher zurück.  Zu Sams Überraschung wird aber nicht die Polizei gerufen, sondern er zum Essen eingeladen. Jeder hält ihn für einen Freund eines anderen Geschwisters. Und er verliebt sich in die gleichaltrige Moxie. Aber Sam hat ein dunkles Geheimnis. Und seine Vergangenheit lauert schon darauf, ihn einzuholen …

Klappentext "The boy who steals houses"
Meine Meinung:

“The Boy Who Steals Houses – The Girl Who Steals His Heart” wurde mir freundlicherweise vom Fischer Sauerländer Verlag über Lovelybooks als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Auf meine Meinung hat dies keine Auswirkungen.

Sam ist fünfzehn und obdachlos. Während er in leerstehende Häuser einbricht, um dort die Nacht zu verbringen und Dinge zu stehlen, muss er sich gleichzeitig um seinen älteren, autistischen Bruder kümmern. Als er eines Tages in einem Haus zu lange schläft und nicht mitbekommt, dass die dort wohnende Familie zurückkommt, glaubt er bereits in einem Polizeiauto zu landen. Stattdessen wird er zum Essen eingeladen und erlebt zum ersten Mal, was eine Familie ist.

Dieses Jugendbuch schwankt im Ton zwischen zuckersüß und extrem düster. Auf der einen Seite gibt es Sam und Avery, die in einer Welt voll Gewalt aufwachsen mussten. Avery hat Autismus und ist daher ein leichtes Ziel für Menschen, die ihn ausnutzen oder fertig machen wollen und Sam musste früh lernen, ihn zu beschützen. Dass er aber auch beschützt werden muss, ignoriert er. Auf der anderen Seite gibt es die De Laineys Familie, welche Sam zeitweise aufnimmt. Die Welt ist hier sicher nicht perfekt, aber die Familienmitglieder lieben einander und tun das Möglichste, um sich gegenseitig zu unterstützen. Die Autorin hat die Spannung, die durch diese beiden Welten entsteht, perfekt eingefangen und ein Jugendbuch geschrieben, welches gleichzeitig wunderschön und brutal ist.

Im Buch wurden mehrere wichtige Themen behandelt, wie etwa Autismus und der Umgang damit, aber auch Kindesmisshandlung und ihre Folgen. Abgesehen davon, dass mir eine Inhaltswarnung gefehlt hat, hätte ich mir eine bessere Einordnung einiger dieser Themen gewünscht. Besonders wenn es um Avery als Person mit Autismus ging, hatte ich mehr erwartet. Aus dem Text wurde oft nicht klar, ob er wirklich so hilflos ist, wie Sam es darstellt. In dem Zusammenhang hatte ich das Gefühl, dass Sams Verhalten Avery gegenüber nicht unbedingt besonders gut war. Auch wenn verständlich ist, dass Sam es einfach nicht besser kann, denn wer hätte es ihm beibringen oder vorleben können, hätte ich mir hier gewünscht, dass der Text ein wenig mehr Positionierung gezeigt hätte.

Die Charaktere im Buch mochte ich sehr. Sie waren überzeugend gezeichnet und größtenteils sympathisch, trotz ihrer Fehler. Besonders Moxie mochte ich und wie die Autorin mit ihr gezeigt hat, dass Care Arbeit oft unsichtbar bleibt, obwohl sie enorm belastend sein kann.

Was mir leider weniger gefallen hat, war die Beziehung zwischen Moxie und Sam. Diese fing schon auf eine Weise an, die ich problematisch fand, weil Sam mehrfach ignorierte, dass sie möchte, dass er geht und darin auch noch von anderen bestärkt wird. Aber auch die Implikationen am Ende, auf welche ich hier aus Spoilergründen nicht weiter eingehen werde, fand ich absolut nicht romantisch. Da die Liebesgeschichte nicht besonders relevant für die Geschichte ist, hätte sie auch rausgelassen werden können.

Insgesamt ist dies ein Buch, welches mir gut gefallen hat, obwohl es Aspekte hatte, welche nicht besonders gut gelöst waren. Besonders der Schreibstil war angenehm zu lesen und ich bin nur so durch die Seiten geflogen. Dieses Jugendbuch lässt aber vor allem Menschen sichtbar werden, die sonst vergessen werden und alleine das hat mir sehr gefallen.

Zu sehen ist die erste Seite des Buches mit einem Schlüssel, der darauf liegt.
Fazit:

Trotz einiger problematischer Aspekte konnte mich “The Boy Who Steals Houses – The Girl Who Steals His Heart” insgesamt überzeugen. Dieses Jugendbuch erzählt die Geschichte von Jugendlichen, die sonst unsichtbar bleiben und ist dabei gleichzeitig zuckersüß und brutal.

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