Rezension zu „Tage einer Hexe“ von Genoveva Dimova
Meine Bewertung:

Details:
Titel: Tage einer Hexe
Originaltitel: Foul Days
Reihe: Das Hexenkompendium der Monster; Band 1
Autorin: Genoveva Dimova
Übersetzung: Andrea Wandel & Wieland Freund
Verlag: Hobbit Presse
Seiten: 464
Kauflink: Amazon
Preis: 25,00 € (D) Gebunden; 19,99 € (D) E-Book
Klappentext:
Als Hexe hat Kosara viel Übung im Kampf gegen die gefährlichen Fabelwesen, die in jeder Neujahrsnacht über ihre Stadt herfallen. Es gibt nur ein Monster, das Kosara nicht besiegen kann: den Zmey, bekannt als Zar der Monster, dem sie als einzige je entkommen ist. Sie hat ihn einmal zu oft gereizt, und nun beginnt er sie zu jagen…
Nachdem Kosara ihren Hexenschatten – die Quelle ihrer Kräfte – kurz vor Mitternacht fast beim Kartenspiel an einen Fremden verloren hat, wird ihr klar, dass der Zmey sie verfolgt. Nun besteht ihre einzige Hoffnung darin, ihren Schatten gegen eine illegale Passage über die Mauer zur Nachbarstadt zu tauschen, wohin ihr die Monster nicht folgen können. Das Leben im sicheren Belograd wäre schön, doch Kosara entwickelt schon bald eine oft tödliche Krankheit, die schattenlose Hexen heimsucht. Nur die Rückgewinnung ihrer Magie kann sie heilen. Um ihren Schatten aufzuspüren, muss sie sich mit einem verdächtig aufrechten Ermittler zusammentun. Noch schlimmer als die Zusammenarbeit mit der Polizei ist – und alle Hinweise legen das nahe – dass Kosaras rettende Magie sich nun in den Händen des Zmey selbst befindet.

Meine Meinung:
Kosara ist eine Hexe und dafür verantwortlich, ihre Stadt vor Monstern zu beschützen. Nur den Zmey, den Zar der Monster, kann sie nicht besiegen. Als er während der schmutzigen Tage zu ihr kommt, muss sie fliehen und ist gezwungen, dabei ihren Schatten wegzugeben. Ohne ihren Schatten hat sie keine Kräfte mehr und sie entwickelt eine tödliche Krankheit, die nur die Rückgewinnung ihres Schattens heilen kann. Kosara ist gezwungen, sich mit einem Polizisten zusammenzutun, der ein Geheimnis hütet – und dann erfährt sie auch noch, dass ihr Schatten vielleicht bereits im Besitz des Zmey ist.
„Tage einer Hexe“ war ein Buch, das ich kaum auf dem Schirm hatte und ich bin sehr froh, der Geschichte dennoch eine Chance gegeben zu haben. Das hier ist frischer Wind im Fantasygenre und viele Aspekte haben mir richtig gut gefallen. Auch wenn ich am Ende doch ein paar größere Kritikpunkte hatte, mochte ich dieses Buch doch wirklich sehr und werde die Dilogie auf jeden Fall auch weiterlesen!
Das Worldbuilding ist slawisch inspiriert. Die Geschichte spielt dabei in zwei Städten, die durch eine magische Mauer getrennt sind. Während die eine Stadt, Belograd, vor Monstern geschützt ist und die Menschen Wohlstand und Sicherheit genießen, ist Chernograd unsicher. Die Menschen in Chernograd wollen am Wohlstand teilhaben, aber sind gleichzeitig skeptisch was die „verweichlichte“ Lebensweise in der anderen Stadt angeht. Gleichzeitig gibt es in Belograd viel Fremdenfeindlichkeit gegenüber den Chernogradern.

Auch in Bezug auf die Monster fand ich das Worldbuilding insgesamt sehr gelungen. Ich hätte mir bei diesen allerdings gewünscht, mehr über sie zu erfahren. Dazu sei gesagt, dass ich es mochte, wie natürlich die Monster hier eingebunden sind. Sie sind ein normaler Teil der Welt, weshalb die Protagonistin natürlich auch kaum etwas über diese erklärt. Da ich jedoch nur sehr wenig über slawische Mythologie weiß, sorgte dies dafür, dass es mir schwerfiel, mir die Monster vorzustellen. Insbesondere weil ich bei eigener Recherche dann auch auf wenig Informationen gestoßen bin und diese manchmal sogar im Widerspruch zu dem standen, was im Buch beschrieben wurde – was an sich kein Problem ist, allerdings fiel es mir dadurch dann noch schwerer einen wirklichen Bezug zu den Monstern aufzubauen.
Kosara war eine interessante Protagonistin, die ich über das Buch hinweg immer mehr zu schätzen gelernt habe. Zu Beginn wirkte sie manchmal etwas sehr naiv, aber nach und nach hat sie doch mehr zu sich gefunden.
Was leider in diesem Buch gar nicht gut gelöst war, war das Tempo. Zu Beginn und im Mittelteil fand ich es nicht zu schlimm – hier hätte ich mir zwar ein wenig mehr Zeit für die Charaktere gewünscht sich zu entwickeln und gegenseitig kennenzulernen, aber dennoch hat mich das Buch doch sehr gepackt. Gegen Ende ging dann aber einfach alles zu schnell und auch zu einfach. Einige Szenen fand ich gerade im Finale dann auch etwas unlogisch und nicht gut durchdacht.
Dennoch bin ich gespannt auf den zweiten Band und freue mich, wenn dieser erscheint, wieder in diese tolle Welt eintauchen zu können und Kosaras Geschichte weiter erleben zu dürfen.

Fazit:
„Tage einer Hexe“ ist ein spannender Fantasy-Roman, mit einem tollen Worldbuilding, zu dem ich mir zwar manchmal etwas mehr Tiefe gewünscht hätte, das aber perfekt zum Rest passte. Kosaras Geschichte hat mir gut gefallen, auch wenn mir das Ende zu schnell und zu einfach ging. Ich freue mich bereits auf den zweiten Band.