Rezension zu „Stormdancer“ von Jay Kristoff
Meine Bewertung:

Details:
Titel: Stormdancer
Originaltitel: Stormdancer
Reihe: Der Lotuskrieg Band 1
Autor: Jay Kristoff
Übersetzung: Aimée De Bruyn Ouboter
Verlag: Cross Cult
Seiten: 530
Kauflink: Amazon
Preis: 14,00 € (D) Taschenbuch; 9,99 € (D) E-Book
Das auf den Fotos gezeigte Buch war eine limitierte Hardcover-Version des Verlags. Sie ist so nicht mehr im Handel erhältlich.
Klappentext:
Der erste Teil einer epischen neuen Fantasy-Serie, die eine unvergessliche neue Heldin und eine verblüffend originelle dystopische Steampunk-Welt mit einem Hauch von feudalem Japan vorstellt. Auf der Jagd des Kaisers nach den legendären Donnertigern findet sich Yukiko, die Tochter eines Jägers, Auge in Auge mit einem dieser beinahe ausgestorbenen Bestien wieder. Die Gedanken des wütenden und verkrüppelten Tiers drehen sich nur um ihren Tod – Yukiko weiß das, sie kann seine Gedanken hören. Und um zu leben müssen sich die beiden wohl oder übel zusammentun.

Meine Meinung:
Donnertiger sind ausgestorben. Als Yukiko und ihr Vater, der Jäger des Shōguns, also den Auftrag bekommen, einen solchen zu fangen, sind sie sicher, dass ihr Leben verwirkt ist. Doch dann stehen sie einem lebenden Donnertiger gegenüber. Um zu überleben, muss Yukiko ihre Gabe nutzen und seine Gedanken hören – und plötzlich ist es nicht mehr so einfach, die Bestie dem grausamen Shōgun zu überlassen.
„Stormdancer“ wird oft kritisiert aufgrund von kultureller Aneignung. Da ich einen Großteil der Bücher des Autors jedoch großartig fand, wollte ich auch dieser Reihe eine Chance geben. Ich muss sagen, dass ich die Kritikpunkte in dieser Hinsicht absolut nachvollziehen kann. Wirkliche japanische Kultur findet sich hier wenig, sondern eher eine Anime-inspirierte Version davon. Dazu wurden viele Elemente, wie etwa Ausdrücke der Sprache, falsch verwendet, was von wenig Recherchearbeit zeugt. Da das Buch ursprünglich 2012 veröffentlicht wurde und die Debatte um kulturelle Aneignung damals noch nicht so öffentlich in den Medien vertreten war, hat mich dies nicht so sehr gestört, wie es sonst der Fall wäre, ich verstehe jedoch auch, dass dieser Aspekt stark kritisiert wird.

Abgesehen von diesen Problemen mochte ich große Teile des Worldbuildings dennoch. Der Autor bringt hier Umweltverschmutzung als Thematik ein und zeigt, wie Machtgier dazu führt, dass nichts dagegen getan wird. Dies war überzeugend eingebracht und hat mir sehr gefallen.
Die Charaktere waren für mich eine sehr gemischte Angelegenheit. Während ich Yukiko und den Donnertiger Buruu sehr mochte und auch ihre Beziehung zueinander mir sehr gefiel (auch wenn diese viel zu schnell aufgebaut wurde), war ich ziemlich unglücklich über viele andere Aspekte. Etwa mochte ich nicht, wie beinahe alle Frauen immer wieder für den male gaze dargestellt werden mussten. Hinzu kam eine seltsame Dreiecksbeziehung und während ich in dieser Hinsicht zwar die gesamte Entwicklung mit dem grünäugigen Samurai sehr mochte, habe ich die andere Seite als eine sehr ungesunde Darstellung empfunden. Ich bin hier wirklich gespannt, in welche Richtung dieser Aspekt in den folgenden Bänden gehen wird.
Insgesamt konnte mich die Geschichte unterhalten und auch wenn das Tempo manchmal etwas hätte angezogen werden können, so war ich doch involviert genug, um das Buch gerne zu Ende zu lesen. Es gab auch immer wieder Plotttwists, mit denen ich nicht gerechnet hätte und gerade gegen Ende war ich in dieser Hinsicht immer wieder positiv überrascht.

Fazit:
Insgesamt war dieses Buch für mich eine sehr gemischte Erfahrung. Auch wenn ich gewisse Aspekte mochte, war ich doch etwas unglücklich über die kulturelle Aneignung, die Darstellung von Frauen und andere Aspekte. Dennoch hat es die Geschichte geschafft, mich genug zu interessieren, um Band 2 ebenfalls zu lesen.

