Rezension zu „Sonnenflügel und Geschwisterbande – Nebelgeborene“ von Elin Bedelis
Meine Bewertung:

Details:
Titel: Sonnenflügel und Geschwisterbande – Nebelgeborene
Reihe: Sonnenflügel und Geschwisterbande; Band 1 von 2
Autorin: Elin Bedelis
Seiten: 480
Kauflink: Amazon
Preis: 16,90 € (D) Taschenbuch
Klappentext:
Denker und Tüftler haben in den rattenzerfressenen Hinterhöfen von Warlsen noch nie lange überlebt. Den unmöglichen Traum vom Fliegen träumt Ykar darum nur leise – er gilt schließlich ohnehin als Schwächling. Doch dann beobachtet er das Unmögliche: Eine bemannte Flugmaschine fällt vom Himmel und beweist damit, dass die Dampfmaschine viel mehr kann, als nur die Fabriken zu betreiben. Doch wie soll er mehr darüber herausfinden, wenn seine Schwester Thena gefährliche Freundschaften schließt, ein charismatischer Prediger zweifelhafte Ziele verfolgt und die politischen Intrigen sich zu einem Krieg zusammenbrauen? Als dann auch noch eine laufende Festung die Stadt zu vernichten droht, schweben die Geschwister in ungeahnter Gefahr. Ihre einzige Hoffnung hängt an der Frage, ob Geschwisterbande stärker sind als Selbstsucht.
Meine Meinung:
„Sonnenflügel und Geschwisterbande – Nebelgeborene“ wurde mir freundlicherweise von der Autorin als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Auf meine Meinung hat dies keine Auswirkungen.
Thena und ihr Bruder Ykar leben alleine in den Hinterhöfen der Stadt Warlsen. Sie schlagen sich gerade so durch und können oft nur knapp überleben. Da findet Ykar eine abgestürzte Flugmaschine und eine ohnmächtige Pilotin darin. Als ein charismatischer Priester einer neuen Religion ihm ein Angebot macht, dass er nicht ausschlagen kann, könnte dies seine Chance sein, mehr über die seltsame Maschine herauszufinden. Doch er und Thena müssen vorsichtig sein, wem sie ihr Vertrauen schenken.
Ich habe mich wahnsinnig gefreut, endlich mal wieder ein Buch mit Steampunk-Vibes zu lesen! Das Worldbuilding ist in dieser Hinsicht ein wahres Fest. Generell gefiel mir die Stadt Warlsen unglaublich gut. Es ist ein Ort, der von dunklen Wolken verhüllt ist und an den kein direktes Sonnenlicht kommt. Schon junge Kinder arbeiten daran, alte Schrottteile zu säubern und neue Maschinen zu entwickeln, scheint eine wichtige Aufgabe dort zu sein. Die verschiedenen Elemente des Worldbuildings, die hier zusammenflossen, passten alle nahtlos zusammen und insbesondere die Religionen, welche eine Rolle spielten, haben mich in diesem Zusammenhang sehr fasziniert.
Auf das Worldbuilding bezieht sich jedoch auch mein einer Kritikpunkt, welchen ich am Buch habe: So schön die Welt auch ist, fühlte sie sich für meinen Geschmack etwas zu oft leer an. Die Hauptcharaktere schienen beinahe immer alleine zu sein. Insbesondere nach einer größeren Katastrophe wirkte es etwa komisch, so gar nicht die Panik mitzubekommen, welche rundherum hätte toben müssen.
Besonders gefallen haben mir aber die Charaktere. Die Geschwister Thena und Ykar haben so gut zusammengepasst und man konnte trotz Thenas Schroffheit die Liebe zwischen den beiden jederzeit spüren. Beide Geschwister hatten generell unterschiedliche Arten, um mit ihrer Welt umzugehen. Während sich Ykar oft in sein Schneckenhaus zurückgezogen hat, hatte Thena immer einen Spruch auf den Lippen und versuchte, alle von sich zu stoßen. Auch wenn mir gerade Thena mit ihrer Art manchmal auf die Nerven ging, waren beide unglaublich gut geschrieben und machten glaubhafte Entwicklungen durch.
Thena war auf eine Beinprothese angewiesen und die Autorin hat es fast immer geschafft, damit sensibel umzugehen. Ich muss allerdings auch sagen, dass es insbesondere eine Szene gab, bei der ich das Gefühl hatte, dass ein sensitivity reading eine gute Idee gewesen wäre.
Insgesamt hat mir auch die Geschichte wirklich sehr gefallen. Ich war insbesondere in der zweiten Hälfte des Buches sehr gespannt darauf, was als nächstes geschehen würde, und habe mit den Charakteren mitgefiebert. Und nach diesem Ende kann ich es kaum erwarten, dass der zweite Band hoffentlich bald erscheint!
Fazit:
Tolle Charaktere und eine spannende Handlung sorgen dafür, dass ich gar nicht anders kann, als dieses Buch weiterzuempfehlen! Auch wenn ich mir manchmal gewünscht hätte, dass sich die Welt lebendiger angefühlt hätte, war ich doch insgesamt sehr beeindruckt davon, wie perfekt die einzelnen Rädchen des Worldbuildings hier zusammengepasst haben.