Cover "Schattengold": Zu sehen ist die Sillhouette einer Frau in einem goldenen Kleid, nach der sich schwarze Schattenfinger ausstrecken
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Schattengold – Ach wie gut, dass niemand weiß …

Rezension zu „Schattengold – Ach wie gut, dass niemand weiß …“ von Christian Handel

Meine Bewertung:
3 1/2 Sterne von 5

Details:
Titel: Schattengold – Ach wie gut, dass niemand weiß …
Autor: Christian Handel
Verlag: Piper
Seiten: 400
Kauflink: Amazon
Preis: 20,00 € (D) Gebunden; 12,99 € (D) E-Book

Klappentext:

Drei Dinge muss Farah ihren Eltern versprechen: Iss nie etwas, das dir Feen anbieten. Verrate ihnen nicht deinen Namen. Und am wichtigsten: Lass dich unter keinen Umständen auf einen Handel mit dem Dunklen Volk ein. In diesem Sommer wird Farah jedes einzelne dieser Versprechen brechen.

Meine Meinung:

„Schattengold – Ach wie gut, dass niemand weiß …“ wurde mir freundlicherweise vom Piper Verlag über NetGalley als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Auf meine Meinung hat dies keine Auswirkungen.

Farah lebt in einem Königreich, in welchem eine ständige Bedrohung durch die Feen droht. Sie folgt den strengen Regeln, um nicht vom Dunklen Volk geraubt zu werden, doch als die Königin die Gesundheit und das Leben ihrer Familie bedroht sieht sie sich gezwungen, sich auf einen gefährlichen Handel einzulassen.

„Schattengold“ ist eine Märchenadaption von „Rumpelstilzchen“, das sich vor allem zu Beginn sehr eng ans Original hält, aber besonders gegen Ende doch einige eigene Ideen einbringt. Wer das Märchen kennt, wird daher allgemein von der groben Handlung wenig überrascht sein. Das bedeutet jedoch absolut nicht, dass die Geschichte langweilig wäre. Viele Elemente sind auf eine Weise verändert, die genug Abwechslung einbringen, ebenso wie einige Dinge gegen Ende in einen neuen Kontext gesetzt werden.

Besonders gut an dieser Geschichte gefiel mir tatsächlich das weiche Magiesystem. Normalerweise gehöre ich ja zu den Lesenden, die ein hartes Magiesystem bevorzugen, aber die Unklarheit, wie die Magie funktionierte und das dadurch entstehende Ungleichgewicht zwischen Farah und den Feen hat perfekt zur Geschichte gepasst.

Die Charaktere waren sehr unterschiedlich gut ausgearbeitet. Farah selbst machte eine klare Entwicklung durch und hat mir in ihrer Darstellung sehr gefallen. Ihre Liebesgeschichte ging mir persönlich etwas zu schnell, aber dies war passend für ein Märchen, weshalb ich dies hier nicht kritisieren möchte.

Leider hatte ich das Gefühl, dass alle Nebencharaktere nur dazu da waren, Farahs Entwicklung zu begleiten und voranzutreiben. Auch wenn die einzelnen Charaktere durchaus eigene Motivationen hatten, kamen diese nur zur Sprache, wenn es die Geschichte oder Farah voranbrachte. Hier hätte ich mir ein wenig mehr Tiefe gewünscht, zumindest bei den relevanten Figuren wie etwa ihrem Bruder.

Es kamen im Buch auch einige Tiercharaktere vor, insbesondere ein Waschbär. Leider konnte ich den Sinn hinter dieser Entscheidung so gar nicht verstehen. Mir kam es so vor, als sollte die Geschichte mehr wie eine Disney Adaption des Märchens wirken, was leider einfach nicht funktioniert, wenn der Grundton so düster ist wie hier.

Der Schreibstil war generell sehr passend für eine Märchenadaption und traf einen etwas ältlich anmutenden Ton. Leider wurde dies immer wieder durchbrochen von modernen Ausdrücken oder Phrasen, die einfach nicht ins Gesamtbild passen wollten.

Die Änderungen zum originalen Märchen haben mir hier sehr gefallen. Einige Dinge, die in „Rumpelstilzchen“ eigentlich wenig Sinn ergeben und nur dadurch erklärt werden können, dass es eben ein Märchen ist, werden hier in einen interessanten Kontext gesetzt und gerade das Ende konnte dabei punkten. In Bezug auf das Ende hätte ich mir allerdings auch gewünscht, dass ein relevanter Konfliktpunkt des Buches nicht einfach nur nebenbei im Epilog abgehandelt worden wäre.

Fazit:

„Schattengold“ ist eine gute Märchenadaption, welche sich zwar eng an die originale Handlung hält, dabei aber relevante Elemente in einen neuen Kontext setzt. Auch wenn ich mir einen durchgängigeren Schreibstil und stärker entwickelte Nebencharaktere gewünscht hätte, würde ich das Buch Märchenfans dennoch weiterempfehlen.

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1 Kommentar

  1. […] Hier geht es zu meiner Rezension. […]

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