Rezension zu „Odinskind“ von Siri Pettersen
Meine Bewertung:

Details:
Titel: Odinskind
Originaltitel: Odinsbarn
Reihe: Die Rabenringe Band 1
Autorin: Siri Pettersen
Übersetzung: Dagmar Mißfeldt & Dagmar Lendt
Verlag: Arctis
Seiten: 656
Kauflink: Amazon
Preis: 20,00 € (D) Hardcover; 15,99 € (D) E-Book
Klappentext:
Hirka ist in Ymsland aufgewachsen. Mit fünfzehn findet sie heraus, dass sie ein Odinskind ist – ein schwanzloses Wesen aus einer anderen Welt. Von nun an ändert sich alles: Sie weiß weder, wer sie ist, noch, wohin sie gehört. Sie weiß nur, dass ihr Leben auf dem Spiel steht. Aber das ist nur der Anfang, denn Hirka ist nicht die einzige Fremde, die es durch die Steintore nach Ym verschlagen hat.

Meine Meinung:
Hirka dachte immer, dass sie keinen Schwanz hat, weil die Wölfe ihn gefressen haben. Doch mit fünfzehn erfährt sie, dass sie nie einen hatte. Sie ist kein Bewohner Ymsland, sondern kam aus einer anderen Welt. Wesen wie sie werden als Odinskind bezeichnet und getötet. Doch damit nicht genug, denn auch die Blinden, gefährliche Wesen aus anderen Welten, sind nach Ymsland gekommen.
„Odinskind“ verspicht, nordische Mythologie mit Fantasy zu verknüpfen. Zudem sollte es um einen Charakter gehen, der mal eben keine besonderen Fähigkeiten hat, zwischen allen anderen, die eben solche haben. Diese Voraussetzungen klangen für mich sehr vielversprechend, weshalb ich mir einiges vom Buch versprochen habe.
Leider lag vor allem in den Fantasy-Elementen mein größter Kritikpunkte. Diese werden nämlich kaum beschrieben, so dass ich bis zum Ende des Buches nicht verstanden habe, was genau eigentlich in einigen Szenen passiert ist. Anfangs war dies noch in Ordnung, besonders, da Hirka selbst ja keine Fähigkeiten hat und somit nicht weiß, wie sich diese anfühlen und was man damit genau machen kann. Aber nachdem auch aus der Sicht von anderen Personen geschrieben wurde, wäre dies eigentlich nötig geworden. Durch diese starke Schwammigkeit fühlten sich einige Dinge nicht an, als ob sich die Charaktere sie verdient hätten, sondern eher, als ob die Autorin nicht wusste, wie sie die Situation sonst lösen sollte.
Ebenfalls nicht gut gelöst war das Tempo des Buches. Einzelne Szenen zogen sich oft so stark, dass ich irgendwann angefangen habe, quer zu lesen, einfach weil ich von den sich wiederholenden Gedankenmonologen der Charaktere einfach gelangweilt war. Dazu gab es so viele unwichtige Szenen, die für den Plot irrelevant und dabei nicht mal interessant waren. Dazu gehörte etwa eine Szene in einem Teehaus, in dem man einen Charakter genau kennen lernt, der danach völlig unwichtig ist. Ich hoffe natürlich, dass diese Szenen für die Folgebände relevant sind, allerdings glaube ich irgendwie nicht, dass sie es sein werden.

Die Geschichte selbst ist ein seltsames Hin und her aus vielen unnötigen Situationen. Die Charaktere änderten ständig ihre Meinung und ihre Ziele, wodurch Hirka mehrfach an verschiedene Orte reist, nur um direkt wieder zurückzukehren. Das tat der Geschichte nicht gut und es kam mir manchmal so vor, als ob spezifisch Hirka einfach vor jeder Entscheidung eine Münze werfen würde. Konsistenz war hier leider ein Fremdwort.
Ebenso unnötig war auch die Fast-Vergewaltigung, welche zwischendurch vorkam und keinerlei Relevanz oder Folgen für die Geschichte hatte. Diese Szene hat mich ziemlich wütend gemacht, da sie einfach so völlig sinnlos war und sogar Hirka die Situation kurze Zeit später scheinbar komplett vergessen hat.
Und zwischen all dem findet sich noch ein Haufen von YA-Klischees, die mich persönlich in der Summe einfach enorm gestört haben. Sie sind oft eher subtil eingebaut und hätten mich vermutlich für sich genommen nicht gestört, aber zusammen mit meinen restlichen Kritikpunkten ergeben sie leider ein unschönes Bild.
Fazit:
Ich bewerte Bücher ungern mit nur einem Stern, aber an diesem Buch kann ich einfach nichts Positives finden, abgesehen von der hochwertigen Aufmachung des Covers und der Innengestaltung. Kein einziger Aspekt konnte mich in irgendeiner Form auch nur ansatzweise überzeugen.
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