Rezension zu „Little Thieves“ von Margaret Owen
„Little Thieves“ ist derzeit nicht in deutscher Übersetzung erhältlich. Sollte sich dies ändern werde ich die Rezension entsprechend anpassen.
Meine Bewertung:

Details:
Titel: Little Thieves
Reihe: Little Thieves, Band 1 von 3
Autorin: Margaret Owen
Verlag: Hodder & Stoughton
Seiten: 506
Kauflink: Amazon
Preis: 21,20 € Gebunden; 9,75 € Taschenbuch; 3,99 € (D) E-Book
Klappentext:
Vanja Schmidt knows that no gift is freely given, not even a mother’s love. The adopted goddaughter of Death and Fortune, Vanja has long made her own way in the world as the dutiful servant of Princess Gisele. Until a year ago, when her otherworldly mothers demanded payment for their care, and Vanja decided to steal her future back . . . by stealing Gisele’s life.
With the help of an enchanted string of pearls, Vanja transformed into her former mistress and took her place, leaving the real Gisele a penniless nobody. Now, Vanja leads a lonely but lucrative double life as princess and jewel thief, charming the nobility while emptying their coffers to fund her great escape. Until, one heist away from freedom, Vanja crosses the wrong god and is cursed to turn into jewels, stone by stone.
With a feral guardian half-god, Gisele’s sinister fiancé, and an overeager junior detective on her tail, Vanja has just two weeks to pull off her biggest grift yet, or she risks losing more than her freedom – she could lose her life.

Meine Meinung:
Vanja ist die Adoptivtochter der Göttinnen Tod und Glück. Jahrelang arbeitete sie pflichtbewusst als Dienerin von Prinzessin Gisele, bis ihr klar wurde, dass ihr niemand helfen würde, wenn nicht sie selbst. Nicht einmal auf die Liebe ihrer Mütter kann sie zählen – erwarten diese doch, dass sie entscheidet, welcher von beiden sie dienen wird. Als Prinzessin Gisele einen Prinzen aus einem anderen Land heiraten soll, stiehlt Vanja ihre verzauberten Perlen und nimmt ihren Platz ein. Eigentlich will sie, getarnt als Prinzessin, nur so viel Geld stehlen, bis sie das Land verlassen kann, doch da verflucht sie ein Gott. Sie hat nur wenige Wochen Zeit, den Fluch zu brechen und dann kommt auch noch Giseles unheimlicher Verlobter zurück…
Ich muss sagen, dass ich nicht damit gerechnet hatte, dieses Buch so zu lieben, wie ich es getan habe! Alles, was ich im Vorfeld darüber wusste war, dass es eine Neuerzählung des Märchens „Die Gänsemagd“ ist und dass die Autorin wohl einen Haufen falscher deutscher Worte im Text nutzt. Ich war mir sicher, dass mich der zweite Punkt beim Lesen stören würde und das hat er auch. Es werden so viele „deutsche“ Worte verwendet und viele, wie „Prinzessin“ sind auch richtig. Einige klingen, als hätte die Autorin Deutsch mit Niederländisch gemischt und einige sind einfach schlicht falsch (wie etwa der „Wolfhunder“, der „Pfennigeist“ oder „Scheit“ als Schimpfwort). In der zweiten Hälfte nahm die Verwendung dieser Worte etwas ab, aber gerade in der ersten Hälfte fand ich dies sehr störend. Ich hätte mir hier gewünscht, dass die Autorin, wenn sie schon Worte entfremdet, dies auf eine passendere Weise getan hätte.

Abgesehen davon war dies aber eine Geschichte, die mir durch und durch gefallen hat! Erzählt wurde sie aus Vanjas Sicht. Vanja ist frech und vorwitzig und dies spiegelt sich auch im Schreibstil wider. Insbesondere, wenn Vanja etwas stiehlt, oder andere Pläne ausführt, war dies ziemlich gut gemacht.
Die Geschichte war lustig, hatte spannende Momente und war auch mal emotional. Ich war durchweg sehr gut unterhalten. Und dazu kam noch, dass auch tiefergehende Themen behandelt wurden. Insbesondere ging es um Klassismus, Privilegien und wie es ist, wenn man ganz unten ist. Es gab dazu einige sehr gute Gedanken und die Charaktere waren genau durch diese Thematik durchweg moralisch grau, was mir ebenfalls sehr gefallen hat. Ich hätte mir in diesem Zusammenhang allerdings gewünscht, dass ein ganz bestimmter Punkt Giselle gegenüber nicht unter den Tisch gekehrt worden wäre.
Insgesamt war dies ein großartiger Auftakt zu einer Trilogie. Ich frage mich allerdings schon, worum es in den Folgebänden gehen soll, denn ehrlich gesagt las sich das Buch wie ein Einzelband.

Fazit:
„Little Thieves“ war ein lustiges, spannendes und emotionales Abenteuer, welches mich, trotz schlechter Verwendung von deutschen Worten, sehr gut unterhalten konnte. Das i-Tüpfelchen war jedoch eine interessante Besprechung von Privilegien und Klassismus.