Rezension zu „Ich fürchte, Ihr habt Drachen“ von Peter S. Beagle
Meine Bewertung:

Details:
Titel: Ich fürchte, Ihr habt Drachen
Originaltitel: I’m Afraid You’ve Got Dragons
Autor: Peter S. Beagle
Übersetzung: Oliver Plaschka
Verlag: Hobbit Presse
Seiten: 304
Kauflink: Amazon
Preis: 24,00 € (D) Gebunden; 18,99 € (D) E-Book
Klappentext:
Im Königreich Bellemontagne stehen die Zeichen auf Hochzeit. König Antoine und Königin Helène streben eine Vermählung ihrer Tochter Cerise mit dem leichtsinnigen Kronprinzen des Nachbarreiches an. Es gibt nur ein kleines Problem: Im Schloss herrscht eine schlimme Drachenplage. Überall Drachen, von dem kleinen Ungeziefer bis hin zu schlosszerstörenden Monstern. Sie sind Schädlinge und Plagegeister. Robert, der den Beruf des Drachenfängers und -vernichters erlernt hat, fühlt eine seltsame Verbindung zu ihnen. Doch sein Traum, Diener eines Prinzen zu werden, wird auf die Probe gestellt, als der Luftikus-Prinz ihn anheuert, um auf richtig große, ehrenvolle Drachenjagd zu gehen. Aber vielleicht verspricht die Gunst einer Prinzessin ein noch schöneres Leben als alles andere …

Meine Meinung:
„Ich fürchte, Ihr habt Drachen“ wurde mir freundlicherweise von der Hobbit Presse als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Auf meine Meinung hat dies keine Auswirkungen.
Im Königreich Bellemontagne sind Drachen eine Plage: Wie bei uns Ratten leben sie in Wänden und Nischen. Robert ist ausgebildeter Drachenfänger, aber hasst seine Arbeit. Er fühlt eine Verbundenheit zu den Drachen und sie zu töten, schmerzt ihn sehr. Sein Traum ist es, als Diener eines Prinzen zu arbeiten und als er ins Schloss gerufen wird, um die dort lebenden Drachen vor der Hochzeit der Prinzessin Cerise zu vernichten, könnte dies seine Chance sein. Doch dann möchte ihr Verlobter auf Drachenjagd gehen und so kommen Robert, der Prinz und die Prinzessin etwas Großem auf die Spur.
Peter S. Beagle ist vor allem bekannt für das Buch „Das letzte Einhorn“ und auch wenn ich dieses selbst nie gelesen habe, ist mir der Titel natürlich doch ein Begriff. So war ich sehr neugierig darauf, was dieser Autor wohl Neues schreiben würde. Und ich wurde nicht enttäuscht! Mir hat das Buch so gut gefallen, dass ich wohl auch einmal den Klassiker aus seiner Feder in Angriff nehmen muss.
Das Buch ist eine interessante Mischung aus Cosy Fantasy, märchenhafter Erzählung und traurigen Geschehnissen. Erwartet hatte ich tatsächlich nur die ersten beiden Dinge und war ziemlich überrascht davon, was für ernste Töne das Buch anschlug. Je weiter die Geschichte voranschritt, umso schlimmer und trauriger wurde der Plot – und das meine ich in keiner Weise negativ. Die damit einhergehende Charakterentwicklung war nämlich großartig. Der Autor sorgt dafür, dass seine Hauptcharaktere immer wieder aus ihrer Komfortzone gestoßen werden und die Lesenden dabei gleich mit.
Der märchenhafte Erzählstil hatte zur Folge, dass einige Dinge doch etwas oberflächlicher blieben, als dies in den meisten Büchern der Fall ist. Da verlieben sich etwa Charaktere einfach nebenbei ineinander, ohne dass das wirklich thematisiert wird. In diesem Buch hat mich dies aber tatsächlich nicht wirklich gestört, einfach weil es so zum Stil passte. Insgesamt mochte ich es tatsächlich sehr, dass sich dieses Buch wie ein modernes Märchen angefühlt hat.
Etwas kritisieren muss ich aber leider doch das Finale des Buches, denn dieses war meiner Meinung nach einfach nur verwirrend. Sollte ich jetzt zusammenfassen, was genau dort passierte, ich wäre nicht in der Lage dazu, weil ich mir nicht einmal sicher bin, ob ich wirklich verstanden habe, was los war. Ich fand dies etwas schade, da der Rest des Buches so schön war und ich mir definitiv andere Möglichkeiten vorstellen könnte, den zentralen Konflikt aufzulösen.
Trotzdem habe ich dieses Buch wirklich geliebt und fand insbesondere die Ausgangsidee einfach nur zauberhaft. Ich bin jedenfalls sehr gespannt darauf, in Zukunft mehr von dem Autor zu lesen!

Fazit:
„Ich fürchte, Ihr habt Drachen“ ist eine märchenhafte Geschichte rund um Drachen, die in gleichem Maße süß und traurig ist. Von mir gibt es hier definitiv eine große Empfehlung!