Rezension zu „Gallant – Im Garten der Schatten“ von V.E. Schwab
Meine Bewertung:

Details:
Titel: Gallant – Im Garten der Schatten
Originaltitel: Gallant
Autorin: V.E. Schwab
Übersetzung: Sara Riffel & Petra Huber
Verlag: Fischer Tor
Seiten: 352
Kauflink: Amazon
Preis: 22,00 € (D) Gebunden; 4,99 € (D) E-Book
Die auf den Bildern dargestellte Ausgabe ist eine Exklusivausgabe der Illumicrate. Sie ist in dieser Form nicht mehr im Handel erhältlich.
Klappentext:
Olivia Prior ist in einem Waisenhaus aufgewachsen. Ihren Vater hat sie nie getroffen, und die Stimme ihrer Mutter hat sie schon längst vergessen. Geblieben ist ihr nur das Tagebuch ihrer Mutter. Es ist voller Rätsel und seltsamer Zeichnungen, die sie eines Tages zu enträtseln hofft. Ihr Leben in dem Heim ist alles andere als einfach, denn sie kann nicht sprechen und kommuniziert mit Hilfe einer alten Schiefertafel. Außerdem sieht sie die Geister der Toten, die ewig stumm das Treiben der Lebenden beobachten. Angst vor ihnen hat sie nicht, schon weil sich Olivia selbst fühlt wie lebendig begraben. Doch alles ändert sich, als ein Brief ihres Onkels in der Schule eintrifft, der sie einlädt, zum Stammsitz ihrer Familie zu kommen. Für Olivia ist es eine einmalige Chance, mehr über das Schicksal ihrer Eltern herauszufinden. Doch sie ahnt: Der Preis, den sie dafür zu zahlen hat, wird hoch sein …

Meine Meinung:
Olivia Prior wuchs in einem Waisenhaus auf und das Einzige, was sie von ihren Eltern besitzt, ist das alte Tagebuch ihrer Mutter. Dieses ist voller Zeichnungen und wirrer Texte. Olivia kann nicht sprechen und sieht Geister, was sie zu einer Ausgestoßenen macht. Da trifft plötzlich ein Brief ihres Onkels ein, in dem er sie einlädt, zum Familienanwesen Gallant zu kommen. Doch dort angekommen scheint niemand zu wissen, wer den Brief geschrieben hat und ihre Verwandten versuchen, sie schnell wieder loszuwerden. Olivia muss herausfinden, was es mit dem seltsamen Anwesen auf sich hat, um einen Ort zu haben, an dem sie bleiben kann.
Zu Beginn hat mir diese Geschichte unglaublich gut gefallen. Der Schreibstil erzeugte eine dichte, düstere Atmosphäre und insbesondere in der ersten Zeit, welche Olivia im Familienanwesen verbringt, hatte ich richtige Gänsehaut. Dies hätte definitiv ein Favorit von mir werden können, aber leider war das Buch dann am Ende eher enttäuschend.

Was mich ganz besonders gestört hat war, dass es für über die Hälfte des Buches kaum einen nennenswerten Plot gab, nur um dann plötzlich einen Bösewicht einzuführen. Der Rest des Buches versucht dann auch, Spannung aufzubauen, was einfach nicht gelingen wollte. Der Bösewicht war klischeehaft, wirkte wenig bedrohlich und war im Endeffekt ziemlich enttäuschend. Die Geschichte wirkte zu gequetscht für die kurze Seitenzahl und lieferte dann nicht einmal ein befriedigendes Finale.
Trotz dieser großen Kritik gab es immer wieder Kleinigkeiten, die wie Lichtblicke waren. So war Olivias Charakter richtig toll geschrieben und insbesondere, dass sie nicht sprechen konnte, war so schön in die Geschichte eingearbeitet. Auch die Atmosphäre war nicht nur zu Beginn großartig, sondern zog sich durch das gesamte Buch.
Insgesamt fühlte sich diese Novelle einfach unfertig und nicht gut überarbeitet an. Es wirkte, als ob hier eine halbgare Idee schnell rausgehauen wurde, um den Hype um die Autorin mitnehmen zu können. Das ist gerade deshalb schade, weil man aus der Geschichte so einiges hätte machen können!

Fazit:
Trotz einer starken Protagonistin und einer tollen Atmosphäre konnte mich „Gallant“ einfach nicht überzeugen. Dies lag insbesondere daran, dass einen Großteil des Buches so gut wie nichts passierte, nur um zu viel Handlung auf zu wenig Seiten zu quetschen und dann nicht einmal ein gutes Finale zu liefern.