Cover "Für den Wolf": Vor blaugrünem Wald steht eine dunkle Figur in rotem Umhang
Dark Fantasy Fantasy Romantasy

Für den Wolf

Rezension zu „Für den Wolf“ von Hannah Whitten

Meine Bewertung:
3 1/2 Sterne von 5

Details:
Titel: Für den Wolf
Originaltitel: For the Wolf
Reihe: Wilderwood Band 1 von 2
Autorin: Hannah F. Whitten
Übersetzung: Simon Weinert
Verlag: Blanvalet
Seiten: 608
Kauflink: Amazon
Preis: 18,00 € (D) Taschenbuch; 4,99 € (D) E-Book

Klappentext:

Wie alle Menschen fürchtet die Königstochter Red den Wilden Wald – einen verwunschenen Ort, an dem schreckliche Monster hausen. Das schlimmste unter ihnen ist der Wolf, dem seit jeher die zweitgeborene Königstochter geopfert wird. Red ist diese Tochter, und obwohl ihre ältere Schwester Neve ihr verbieten will, den Wilden Wald zu betreten, sehnt sich die jüngere danach. Denn in Red glüht eine gefährliche Macht, die sie nicht kontrollieren kann – und im Wilden Wald kann sie wenigstens niemanden verletzten, den sie liebt. Doch an dem Tag, als sie dem Wolf gegenübersteht, ahnt Red nicht, dass sie dieses Monster in Menschengestalt mit jeder Faser ihres Wesens lieben wird.

Klappentext "Für den Wolf"
Meine Meinung:

„Für den Wolf“ wurde mir freundlicherweise vom Blanvalet Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Auf meine Meinung hat dies keine Auswirkungen.

Die zweite Tochter des herrschenden Königshauses gehört dem Wolf und muss daher in den Wilden Wald gebracht werden. Red ist die zweite Tochter und wurde daher immer schon auf ihre Rolle als Opfer vorbereitet. Ihre Schwester will sie zwar zum Fliehen überreden, doch Red besitzt eine Macht, die sie nicht kontrollieren kann und ist daher froh, dort zu sein, wo sie niemanden verletzen kann. Als sie in den Wald geht, glaubt sie, der Wolf sei ein Ungeheuer, doch er ist nur ein ganz normaler Mann – ein Mann, für den Red langsam immer mehr Gefühle entwickelt und der ihr eine Wahrheit enthüllt, die ihr Weltbild ins Wanken bringt.

„Für den Wolf“ ist nicht, wie das Cover und die Namen der Hauptcharaktere vermuten lassen würden, an Rotkäppchen angelehnt, sondern es ist eine Neuerzählung von „Die Schöne und das Biest“. Ich muss gestehen, dass ich davon erst einmal überrascht war, aber ich mochte die Art, wie die Elemente aus dem Märchen hier eingebracht wurden.

Innerer Klappentext in "Für den Wolf" mit Zitat

Interessant fand ich auch den Schreibstil. In diesem habe ich viel Potenzial gesehen und ich freue mich deshalb definitiv mehr von der Autorin zu lesen, aber ich habe auch gemerkt, dass dies eben ein Debüt war. Teils waren Abschnitte doch noch holprig und schienen nicht so recht zum Rest zu passen. Dies könnte unter Umständen aber auch an der Übersetzung liegen. Ich hatte hier keinen Vergleich zum englischen Original.

Die Charaktere machten jeweils schöne und glaubhafte Entwicklungen durch, sowohl für sich genommen als auch miteinander. Während Red von einer etwas naiven, behütet aufgewachsenen jungen Frau zu jemandem wird, die weiß was sie will und sich für ihre Ziele entscheidet, muss der Wolf seine eigene Menschlichkeit in Frage stellen. Besonders hat mir allerdings die zarte Liebesgeschichte gefallen, welche zwischen den beiden langsam wuchs. Wer Slow Burn und Forced Proximity als Tropes mag, kommt hier voll auf die Kosten.

Besonders gefallen hat mir aber, dass das politische und das religiöse System des Buches für YA doch eher komplex war. Insbesondere in der ersten Hälfte hat mich dies begeistern können. In der zweiten Hälfte ging dann doch einiges in dieser Hinsicht für meinen Geschmack zu leicht über die Bühne, aber für das Genre war ich hier doch insgesamt sehr positiv überrascht.

Ich hatte generell nur zwei größere Kritikpunkte am Buch. Zum einen hätte es ein gutes Stück kürzer sein können. Insbesondere zu Beginn hätte das Tempo gut etwas angezogen werden können, aber auch im Mittelteil gab es einige Wiederholungen, die unnötig waren.

Zum anderen mochte ich die erzwungene Art, Geheimnisse vor den Lesenden zu behalten, so gar nicht. Charaktere in deren Kopf man ist zwingen sich, nicht an etwas zu denken, obwohl sie gewisse Informationen haben, nur damit man weiß, dass man etwas eben nicht weiß. Die Geheimnisse, die so erst im Verlauf des Buches herauskamen, hatten nicht das Gewicht, um das zu rechtfertigen.

Farbiger Buchschnitt Für den Wolf
Fazit:

„Für den Wolf“ ist ein überzeugender YA-Roman mit schön aufgebauten Charakteren, einem generell eher komplexen politischen System und einer schönen Liebesgeschichte. Abzüge in der B-Note gibt es dennoch dafür, dass das Tempo hätte angezogen werden können und für die Art, Informationen vorzuenthalten.

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