Rezension zu „Die Unbändigen“ von Emilia Hart
Meine Bewertung:

Details:
Titel: Die Unbändigen
Originaltitel: Weyward
Autorin: Emilia Hart
Übersetzung: Julia Walther
Verlag: HarperCollins
Seiten: 418
Kauflink: Amazon
Preis: 22,00 € (D) Gebunden; 16,99 € (D) E-Book
Klappentext:
KATE, 2019
Kate flieht aus London und lässt alles zurück – endlich hat sie die Kraft gefunden, den Mann zu verlassen, der ihr Leben kontrolliert. Sie findet Zuflucht im Weyward Cottage im Norden Englands, das sie von ihrer Großtante Violet geerbt hat. Dort stößt Kate aber auf verstörende Gerüchte und auf ein sorgsam gehütetes Geheimnis, das sie tief in die Geschichte ihrer Vorfahren führt, bis zurück in die Zeiten der Hexenjagd.
VIOLET, 1942
Violet liebt die Natur über alles. Sie sammelt weitaus lieber Insekten und klettert auf Bäume, als sich an die strengen Benimmregeln für junge Damen zu halten. Dann verändert die folgenschwere Begegnung mit einem Mann das Leben der jungen Frau für immer.
ALTHA, 1619
Altha ist der Hexerei angeklagt – sie soll einen Mann getötet haben. Bekannt für ihr abgeschiedenes Leben als unabhängige Frau und für ihre besondere Verbindung zu den Tieren ist sie eine Bedrohung, die beseitigt werden muss.
Drei Frauen kämpfen in drei verschiedenen Zeitaltern um ihre Unabhängigkeit – aber ihre Geschichten sind weitaus enger verwoben, als es anfangs scheint.

Meine Meinung:
„Die Unbändigen“ wurde mir freundlicherweise von HarperCollins als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Auf meine Meinung hat dies keine Auswirkungen.
Drei Frauen kämpfen zu drei verschiedenen Zeiten gegen die Ungerechtigkeit, die sie aufgrund des Patriarchats erleiden müssen. Während Altha 1619 der Prozess gemacht wird, weil sie der Hexerei verdächtigt wird, soll Violet 1942 alles aufgeben, was sie ausmacht und sich in die Rolle einer Frau ihrer Zeit fügen. 2019 flieht Kate vor ihrem gewalttätigen Freund in das Weyward-Cottage, das sie von ihrer Großtante geerbt hat. Sie alle verbindet eine gemeinsame Geschichte, die mit eben diesem Cottage zusammenhängt.
„Die Unbändigen“ ist eine langsame Geschichte, die sich erst nach und nach entfaltet und dabei aber einen enormen Sog ausübt, so dass ich das Buch kaum aus der Hand legen wollte. Diese Geschichte erkundet die drei unkonventionellen Protagonistinnen und ihre tiefe Verbindung zur Natur.
Alle drei Protagonistinnen konnten mich überzeugen. Sie waren so unterschiedlich voneinander und waren doch eng miteinander verbunden. Altha hatte noch die tiefste Verbindung und das meiste Wissen über die Gabe, die sie alle teilen. Violet ist sehr jung und weit weg von der Welt aufgezogen worden. Sie ist extrem naiv, was leicht ausgenutzt werden kann. Kate dagegen ist eine Frau unserer Zeit, darauf trainiert, dem männlichen Blick zu gefallen und alles für ihren Mann zu tun. Als sie sich endlich entscheidet, ihren gewalttätigen Freund zu verlassen ist dies zwar befreiend für sie, aber auch erschreckend.
Besonders schön fand ich hier die Rolle der Natur, die Verbundenheit der drei zu dieser und die (Dark) Cottagecore-Vibes, die das Buch versprühte. Es gab einen Hauch von Magie in diesem Buch, dieser ist jedoch nur sehr gering. Ich kann das Buch also auch Lesenden empfehlen, die sonst eher nicht im Fantasy-Genre unterwegs sind.
Die Darstellung der verschiedenen Gewaltformen, die das Patriarchat im Leben von Frauen annehmen kann, ist hier sehr gelungen. Neben vergangenen Formen, wie Hexenverbrennungen, zeigt dieses Buch, wie auch heute noch patriarchale Strukturen dafür sorgen, dass Frauen leiden. Die Gefühle, insbesondere die Wut, die die Protagonistinnen dazu hatten, waren absolut nachfühlbar.

Fazit:
Ich bin allen drei Protagonistinnen gerne gefolgt, wollte Rätsel mit ihnen zusammen aufdecken, habe ihre Gefühle nachgespürt und war durch und durch von der Atmosphäre begeistert. Ich kann „Die Unbändigen“ voll und ganz weiterempfehlen!
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