Rezension zu „Das Schweigen der Knochen“ von June Hur
Meine Bewertung:

Details:
Titel: Das Schweigen der Knochen
Originaltitel: The Silence of Bones
Autorin: June Hur
Übersetzung: Elena Helfrecht
Verlag: CROCU
Seiten: 432
Kauflink: Amazon
Preis: 18,00 € (D) Taschenbuch; 10,99 € (D) E-Book
Klappentext:
1800, Joseon (Korea): Die verwaiste sechzehnjährige Seol ist bei der Polizei angestellt und soll einen angesehenen jungen Inspektor bei der Untersuchung des politisch brisanten Mordes an einer Adeligen unterstützen. Während sie immer tiefer in die Geheimnisse der toten Frau eindringen, entwickelt Seol allmählich eine Freundschaft mit dem Inspektor. Ihre Loyalität wird auf die Probe gestellt, als er zum Hauptverdächtigen wird und Seol vielleicht die Einzige ist, die herausfinden kann, was in der Mordnacht wirklich passiert ist. Doch in einem Land, in dem Schweigen und Gehorsam über alles gehen, kann Neugier tödlich sein.

Meine Meinung:
„Das Schweigen der Knochen wurde mir freundlicherweise von Cross Cult als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Auf meine Meinung hat dies keine Auswirkungen.
Seol wurde an die Polizei verkauft und muss dort für eine Generation als Damo dienen. Gleichzeitig versucht sie Hinweise zu finden, wo ihr Bruder ist. Dieser hatte die Familie verlassen, als sie noch sehr jung war und seitdem hat niemand mehr von ihm gehört. Als eine Adlige brutal ermordet wird und Seol tief in den Fall gezogen wird, entwickelt sie eine Freundschaft mit einem hochrangigen Inspektor. Doch ihre Loyalität wird auf die Probe gestellt, als er zum Verdächtigen wird. Seol beginnt, auf eigene Faust zu ermitteln und bringt dabei ihr Leben in Gefahr.
„Das Schweigen der Knochen“ ist der Debütroman der Autorin und der zweite, welcher von Cross Cult von ihr ins Deutsche übersetzt wurde. Die Geschichte behandelt vorrangig die Katholikenverfolgung im Korea des 19. Jahrhunderts, zeigt jedoch auch die generellen gesellschaftlichen Regeln der Zeit, insbesondere in Bezug auf Frauen.
In dieser Hinsicht hat mir das Buch auch sehr gefallen. Ich habe hier viel interessantes über die koreanische Geschichte gelernt und fand, dass die historischen Gegebenheiten sehr gut rübergebracht wurden.
Die Ermittlungen waren ziemlich spannend und auch wenn ich versucht habe, das Rätsel gemeinsam mit Seol zu lösen, bin ich ebenfalls erst am Ende auf die richtigen Antworten gekommen. Es ging hier immer wieder darum, wem man vertrauen konnte. Seol machte in dieser Hinsicht öfter Fehler, diese waren aber sehr verständlich. Ich war wirklich von der ersten Seite an gespannt und es gab Momente, in denen ich das Buch nicht mehr weglegen wollte!
Ein klein wenig enttäuscht war ich jedoch davon, wie der Nebenstrang rund um Seols Familie mit einfloss. Die Suche nach ihrem Bruder war zwar sehr interessant und fügte sich gut ein, jedoch wurden immer wieder Dinge über die Vergangenheit angedeutet, welche letztlich entweder wenig Relevanz hatten oder einfach nie aufgeklärt wurden. Das hat mich teils verwirrt und ich denke, das hätte besser gehandhabt werden können.

Fazit:
„Das Schweigen der Knochen“ ist ein spannender Kriminalfall, in welchem historische Ereignisse aufgegriffen werden. Auch wenn ein Nebenhandlungsstrang etwas besser in die Geschichte hätte einfließen können, war ich insgesamt durchgehend in die Handlung investiert und wollte das Buch teilweise gar nicht weglegen!