Rezension zu „Das Beste sind die Augen“ von Monika Kim
Meine Bewertung:

Details:
Titel: Das Beste sind die Augen
Originaltitel: The Eyes Are the Best Part
Autorin: Monika Kim
Übersetzung: Jasmin Humburg
Verlag: kiwi sphere
Seiten: 352
Kauflink: Amazon
Preis: 23,00 € (D) Gebunden; 6,99 € (D) E-Book
Klappentext:
Nach der Trennung ihrer Eltern gerät Jiwons Leben ins Chaos – und der neue, selbstgefällige weiße Freund ihrer Mutter macht alles nur schlimmer, indem er sie und ihre Schwester fetischisiert und ihre Kultur verhöhnt. Jiwons Gedanken werden immer radikaler. Wie weit wird sie gehen, um ihre Familie zu retten?
Meine Meinung:
Als sich Jiwons Eltern trennen, bricht für ihre Mutter die Welt zusammen. Jiwon ist überfordert mit der Situation und weiß nicht, wie sie ihrer Mutter helfen soll. Als diese jedoch einen neuen, weißen Partner findet, wird alles nur schlimmer – er fetischisiert ihre Kultur, sie und ihre Schwester und glaubt, die Welt drehe sich nur um ihn. Der Stress sorgt dafür, dass Jiwon Probleme in der Schule hat – und seltsame Träume bekommt. In diesen träumt sie von blauen Augen. Und sie hat Hunger.
Ich bin in dieses Buch gegangen mit dem Gedanken, dass ich keine Probleme mit Ekel in Horror habe – und bin rausgegangen mit dem Wissen, dass es doch Dinge gibt, die ich auch in Büchern zu ekelig finde. Sehr grafisch beschriebenes Essen von Augen gehört anscheinend dazu. Es gab hier jedenfalls einige Szenen, bei denen ich beim Lesen doch mal pausieren musste. Aber irgendwie gehört das auch zum Buch dazu.
Ich mochte den Einblick, den wir hier in Jiwons Leben erhielten. Um sie herum passierte so vieles auf das sie keinen Einfluss hatte – ihr Vater hat die Familie verlassen, ihre Mutter einen neuen Mann gefunden, der sie und ihre Schwester fetischisiert, sie wurde nicht am Wunschcollege angenommen und dadurch von ihren Freundinnen getrennt. Jiwon scheint machtlos in ihrem Leben zu sein, nichts läuft so, wie sie es gerne hätte.
In dieser Situation entwickelt sie dann plötzlich einen Heißhunger auf Augen. Und ich muss sagen, hier hat mich doch gestört, dass dies aus dem Nichts zu passieren scheint. Es gab nur wenig Überleitung bis Jiwon unaussprechliche Dinge tat. Das fand ich wenig glaubhaft und nachvollziehbar. Ein wenig mehr Zeit hätte dem Buch hier gut getan.
Dennoch war die Geschichte danach auch spannend, da ich mich immer gefragt habe, was als nächstes passieren würde. Jiwon hat sich so unvorhersehbar verhalten, was jedoch ab einem gewissen Punkt auch sehr zum Buch passte.
Etwas mehr hätte ich mir allerdings in der Entwicklung der Nebencharaktere und ihrer Beziehung zu Jiwon gewünscht. Insbesondere Alexis und Geoffrey hatten einfach so viel Potenzial und die beginnenden Beziehungen zu Jiwon fühlten sich so interessant an. Leider blieben beide blass und zweidimensional, wodurch ich gerade bei einer dieser beiden Personen sehr früh vorhersehen konnte, worauf es hier ungefähr hinauslaufen würde – auch wenn ich dennoch sagen muss, dass das Ende in dieser Hinsicht sehr befriedigend war.
Auf der anderen Seite waren einige andere Nebencharaktere auch schön ausgestaltet. Insbesondere Jiwons Familie und die Beziehungen zwischen ihr, ihrer Mutter und ihrer Schwester waren komplex und interessant geschrieben.
Fazit:
„Das Beste sind die Augen“ ist ein Horrorbuch, das mich in Bezug auf den Ekel etwas an meine Grenzen gebracht hat. Ich mochte die Geschichte sehr und fand viele Einblicke in Jiwons Leben sehr spannend. Es hätte jedoch noch Potenzial gegeben, gewisse Dinge besser auszugestalten.